24Std.-Ultra

Bericht 2008, klick auf: 24-Stundenlauf

 

24 - Stundenlauf in Delmenhorst - ein Bericht von Fritz Rietkötter

2 WLT.Staffeln, Einzelläufer, Versorgung, Zeltkonstrukteure und Fans bildeten das WLT.Team, das in einem von Wetterkapriolen gekennzeichneten 24-Stunden - Lauf konditionelle Ausrufezeichen in Form von TOP - Leistungen und TOP - Platzierungen setzte! Insgesamt wurden 736,4km gelaufen!

Das WLT.Team, konditionsstark, mannschaftlich geschlossen und erfolgreich! Der Wildeshauser Lauftreff setzt Ausrufezeichen!

Wer viel laufen will, der muss sich auch ausreichend stärken. Frei nach diesem Motto startet der 24 - Stunden - Lauf dann auch bereits am Dienstag zuvor mit der traditionellen “Kick-Off” Veranstaltung des WLT. Dieses WLT.Meeting findet vor jeder Teilnahme an einer grossen Veranstaltung statt. Dabei werden offene Fragen geklärt und in diesem speziellen Fall Würste und Getränke zum Kraftaufbau zu sich genommen. Zu dem wurde die eine od. andere Anekdote aus dem letzten Jahr erzählt.

Die heisse Phase des 24 - Stunden - Laufs startete dann ca. 24 Stunden davor. Am Freitag traf sich gegen Mittag unser Zeltbau - Kommando in Delmenhorst, um das Mannschaftszelt zu errichten. Das vom DRK zur Verfügung gestellte Zelt war immerhin 6 x 10m groß und bot so viel Platz für alle Notwendigkeiten rum um den Lauf. Von der Versorgung (Kaffee, Kuchen, Brezel, Obst, Getränke....) über Wäscheständer (schließlich war Regen angekündigt) bis hin zum Ruhebereich mit 10 Feldbetten, war hier der zentrale Anlaufpunkt für alle, die etwas mit dem WLT zu tun hatten. Da das WLT.Zelt direkt an der Strecke, am Start - Bereich stand, war es auch für die Fans, die im Laufe des Samstags und Sonntags dabei waren, schnell zu finden.

Kick - Off des WLT, Zeit für Geselligkeit...

Die Zeltkonstrukteure: eine sucht die Richtung, einer misst per Daumen aus, einer steht Gedankenverloren da und alle anderen warten...

Puzzeln mit System, wer weiss wie es hat gewonnen...!

Der Samstag morgen lies dann bereits früh erahnen, was uns im ersten Teil des 24 - Stunden - Laufs erwarten würde. Dunkle Regenwolken zogen, wie an einer Kette aufgereiht, unentwegt über Delmenhorst und zeigten unmissver- ständlich, dass mit ihnen zu rechnen war. Lediglich während der Staffel - Anmeldung schien noch die Sonne, was zur tollen Stimmung in der Truppe beitrug. Nach der abschliessenden Mannschaftsbesprechung incl. Energie - Post - Spektakel ging es endlich an den Start.

Teamwork, alle schwer am schuften...

Staffel-Anmeldung, mit gehangen -mit gefangen...

Nun war es soweit. Im Kreise der anderen Staffeln und der für den Einzellauf gemeldeten Ultra-Läufer stand ich im Starterfeld und lies die Gedanken vorüber ziehen. Letztes Jahr noch mit einer Staffel und einem Einzelläufer angetreten, stellten wir vom WLT dieses Jahr eine zweite Staffel. Jeder wollte diese Herausforderung meistern und wieder ein tolles Ergebnis hinlegen, dass konnte man förmlich greifen. Als ich mich nochmals umdrehte und die WLT.Läufer sah, die an der Strecke standen, war mir bereits zu dem Zeitpunkt klar, dass unser Team wieder ein mannschaftliches Ausrufezeichen setzen würde.

Pünktlich zum Startschuss setzte natürlich der Regen ein. Erst nur leichter Nieselregen, doch der verstärkte sich schnell zu einem ausgewachsenen Schauer. Die ersten Regenrunden boten ein Vorgeschmack dessen, was uns im Laufe der nächsten Stunden erwarten sollte. Die Kombination aus Regen, Wind und Sonne zerrte bereits früh an der Kondition. Die Frage nach der richtigen Laufkleidung konnte auch nur durch ausprobieren beantwortet werden. Die Regenjacke hielt zwar trocken, mit aufkommender Sonne wurde man von innen aber viel zu schnell nass - Schweiss ist eben auch feucht... Das Laufshirt hielt dem Regen zwar wenig stand, dafür bot es bei der nächsten Sonnenphase aber wieder viele Vorteile. So blieb es schließlich beim Laufshirt. Nur der zeitweilig einsetzende kalte Wind zog immer wieder unangenehm in die Wäsche. Nun gut, dachte ich mir, einen Nachteil gibt es eben immer und so blieb das Shirt an.

Regenrunde um Regenrunde ver- ging. Die WLT.Staffeln liefen ihr Tempo und zogen das eine oder andere Mal mit diversen “netten” Kommentar an mir vorbei. Wobei diese Muntermacher für mich auch ein Gradmesser dafür waren, wie es bei unseren Staffeln lief. Und das meine Einschätzungen richtig lagen, erfuhr ich immer wieder durch die Zwischenergebnisse in der Mann- schaftswertung. Ein beruhigendes Gefühl zu wissen, dass alles läuft und jeder seinen Spass hatte. --auch wenn man Spass vielleicht auch anders definieren kann...

guten Appetite ...

Die Staffel im WLT.Zelt, Handtücher gehören zur Basisausstattung...

Regen hin, Regen her, der eigene Körper lief wie ein Uhrwerk. Die kontinuierliche, zielgerichtete Vorbereitung der letzten Monate machte sich bemerkbar. Auch wenn der kalte Wind immer wieder an der Kraft zerrte, so lief ich meine geplanten Rundenzeiten konstant. Aus meiner letztjährigen Erfahrung heraus und dem Wissen aus vielen Ultramarathons ist mir nur zu gut bekannt, dass im Laufe der Zeit viel passieren kann. Deshalb galt: nur nicht zu schnell werden, keine unnötigen Kräfte verschwenden und immer wieder den Puls kontrollieren. So verging Stunde um Stunde. Dies wurde lediglich durch die regelmäßigen Versorgungsstopps sowie das Fan - Getöse auf Höhe des WLT.Zelts unterbrochen. Irgendwann hatte sich dann alles eingependelt und die gesamte Konzentration wurde auf das Laufen gelegt. Schritt um Schritt, Meter um Meter, alles hatte sich dieser Formel unter zu ordnen. Egal ob Tag oder Nacht, der Laufapparat funktionierte kontinuierlich. Wie sagte man mir mal, als ich mit dem Laufen anfing: Du musst den Kopf abschalten und die Kräfte konzentrieren. Stimmt, denn wer in einem 24 Stunden - Lauf zu denken beginnt, der hätte sowieso schnell ein mentales Problem. Meine erste Konzentration hing somit ganz an der 100km - Marke. Die sollte irgendwann in der Nacht zwischen 0.30 und 1.00 Uhr fallen. Und sie viel gegen 0.50Uhr. Das erste Etappenziel war erreicht. Nun noch 2 Stunden laufen und dann 2 Stunden Ruhepause, dies war das nächste Ziel. Gegen 3 Uhr entschied ich mich, die planmässige Pause einzulegen. 2 Stunden, in denen sich der Körper sammeln konnte. In aller Ruhe etwas essen und die Beine hochlegen. Wichtig war nur, dass die Muskeln nicht auskühlten. Dann ging es kurz nach 5 Uhr morgens (oder nachts...) wieder auf die Strecke. Der letzte Regenguss war auch vorbei und nun sollte der wirkliche 24-Stunden-Lauf beginnen. Nächstes Etappenziel hiess 125km, das noch vor der Frühstücksverpflegung fiel. Und anschließend ging es zur 138km - Marke. Diese Marke aus dem letzten Jahr war die Mindeststrecke für 2009. Als ich meinen ersten Schritt über die Wertungslinie der Zeitmessung setzte, dachte ich bei mir: nun ist die letzte Hürde gefallen, nun laufe ich in einer Streckenlänge, die ich mir zuvor zwar vorgestellt aber noch nie erlebt habe. Was da wohl noch alles passiert?

Runde um Runde vergingen und immer wieder die gleichen Konzentrations- übungen aufs Laufen. Nur nicht zu schnell, nur nicht zu langsam werden. Dann wieder eine Verpflegungspause. Es ging ins WLT.Zelt, wo die Stimmung unge- brochen gut war. Auch bei den Staffel - Läufern hatte die Nacht zwar ihre Spuren hinterlassen, doch die Motivation stimmte und darum geht es schließlich und in letzter Konsequenz! Jetzt waren noch etwas über 2,5 Stunden zu laufen und die nächste, für mich fast nicht greifbare Marke hiess 150km. Wie meinte Thorsten neben mir, da hast Du ja noch jede Menge Zeit! Recht hatte er ja, dachte ich noch bei mir. Aber bis 150km sind nicht die 10km das Problem, sondern vor allem die Kraftreserven, die fast runter waren und die Oberschenkel, die auch irgendwie meinten, dass es reichen würde. Aber was soll es, dachte ich mir, wir sind hier zum Laufen. Also wieder auf die Strecke, rein in die Konzentration und dieses unangenehme Muskelziehen bei jedem Schritt gedanklich nach hinten stellen. Also ran an die 150km. Schritt um Schritt schmerzte es an den unter- schiedlichsten Stellen. Das Wichtigstes jedoch war der Puls. Der hielt konstant und damit war für mich klar, es würde funktionieren. Schon die letzte Runde vor der 150km Marke war “geil” -was da alles durch den Kopf geht-, doch dann kam der Checkpunkt und es wurde noch besser. Dort wurde mir das 150km - Fähnchen in die Hand gedrückt. Dieses Kilometer-Info-Fähnchen, das ab 100km beginnend und beim Passieren jeder weiteren 25km-Marke dem Läufer in die Hand gedrückt wird, war schließlich mein ganz persönlicher Laufhöhepunkt .

Vor dem WLT.Zelt war immer etwas los...

Schon auf der Strecke gab es Glückwünsche von den Läufern und dann ging es an dem Wechselzonenbereich der Staffeln vorbei. Bereits beim Einbiegen in die lange Gerade gab es jede Menge Applaus -emotionaler nach über 22 Stunden und 150km ging es nicht mehr- und mitten drin unsere WLT.Staffeln, die richtig Stimmung machten. Es war einfach nur “geil”...

Irgendwann hat man es geschafft...

Anschließend folgten dann noch einige ruhige “Laufkilometer” mit der Gewissheit, dass mir Platz 2 in der Alterklasse und Platz 7 in der Gesamtwertung nicht mehr zu nehmen waren und so beendete ich den diesjährigen 24 Stunden-Lauf mit einer letzten Geh - Runde. Ein letztes Mal umher sehen, wo wir uns 24 Stunden gequält haben, worauf unzählige Trainingskilometer und die diesjährigen Marathonläufe ausgerichtet waren. Den Betreuern an der Strecke, so weit es möglich war, für ihren besonderen Einsatz danken und die Erlebnisse dieses Laufes in dieser letzen Runde nochmals in aller Ruhe vor Augen führen.

Eine Laufveranstaltung, die alle Teilnehmer des Wildeshauser Lauftreff wieder mit Glanzleistungen absolviert haben. Nicht nur dass die WLT.Staffeln toll gekämpft haben. Auch die Unterstützung durch unsere Fangemeinde, gerade am Samstag, tat beim Laufen richtig gut. Immer wieder, wenn die Runde unsere WLT.Läufer am WLT.Zelt vorbei führte, wurde es laut auf der Strecke. Und gerade diese Stimmung ist es, die viel dazu beigetragen hat, dass der WLT bei dieser Laufveranstaltung so erfolgreich abschneiden konnte.

Auch wenn man den ersten Teil des 24 - Stunden - Laufs unter der Rubrik “Regenschlacht von Delmenhorst” verbuchen kann, so wird auch diese Veranstaltung wieder mit vielen positiven Erlebnissen in die Erinnerungen eingehen. Die Organisatoren haben ihre Arbeit wie gewohnt professionell erledigt und alle Helfer dafür Sorge getragen, dass diese familiäre Veranstaltung ihren ganz eigenen, besonderen Charakter hat.

Das WLT.Ergebnis kann sich sehen lassen:

Platz3   der WLT.Staffel mit 312,8km (10km mehr als letztes Jahr)

Platz15  der WLT.Fun-Staffel mit 266,4km und damit im Mittelfeld von 30 gestarteten Mix- Staffeln

Platz2   bei den Einzelläufern und Platz7 in der Gesamtwertung mit 157,2km (20km mehr als 2008)

Weitere Bilder in der Fotogalerie, einfach anklicken und los gehts:

geschafft aber gut drauf...

Eine Bildergalerie zum 24-Stundenlauf gibt es hier: Bildergalerie

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Der WLT in Aktion -- Das war die Organisation 2009:

Eine “etwas andere” Laufveranstaltung, an dem der WLT auch im Jahr 2009 teilnehmen wird, der 24 Stundenlauf. Sowohl mit zwei Staffeln, wie auch mit einem Einzelläufer, werden wir uns dieser Herausforderung stellen. Dabei steht die Organisation einer ganz neuen Situation gegenüber. Denn beim 24 - Stundenlauf sind andere / besondere Anforderungen an die Fitness, Ausstattung, Verpflegung und Fanunterstützung zu stellen!

 

WLT. KICK-OFF: Dienstag 16.06.2009 ab 19Uhr incl. Wurst,Bier und guter Laune bei Fritz und Maria, Hermannstraße 6 , Wildeshausen

 

WLT.Mannschaft:

Die WLT.Mannschaft setzt sich aus einer Vielzahl von Aktiven zusammen!

    2 WLT.Staffeln

    1 WLT.Einzelläufer

    WLT.Versorgungscoach wer kochen und backen kann wird verpflichtet...

    WLT.Fangruppe

    WLT.Ausrüstung

    WLT.Zeltkonstrukteure

     

Zentraler Treffpunkt für alle: Das WLT.ZELT

 

DER WLT FREUT SICH ÜBER JEDER FAN - UNTERSTÜTZUNG! ALSO AUF JEDEN FALL VORBEI KOMMEN UND DIE WLT.MANNSCHAFT UNTERSTÜTZEN! DIE VERANTWORTLICHEN FÜR DIE WLT.FANGRUPPE SIND LEICHT ZU ERKENNEN!

WER HIERZU FRAGEN HAT, DER SCHICKT EINFACH EINE MAIL AN info@wildeshauser-lauftreff.de

 

WLT.Ausrüstung:

    Mannschaftszelt (gestellt vom DRK)

    Ausrüstung (Stromaggregat, Liegen, Bänke, Tische)

    Verpflegung

    Ruhebereich und Versorgungszone für die Staffel - Läufer

    eigene medizinische Schnellversorgung

    Fanausrüstung

    Spass und gute Laune

 

WLT.Organisation:

 

 

24 Stunden Ultra Marathon - die ganz andere Herausforderung. Ein Bericht von Fritz Rietkötter

Team und Einzelläufer machten 440km - der Wildeshauser Lauftreff lief 24 Stunden und krönte seine Leistung mit TOP - Platzierungen!

Als der WLT auf seinem WLT.Meeting im Oktober 2007 beschloss, am 24 Stunden Ultra Marathon mit einer Staffel teilzunehmen, da war eines schnell klar: es musste nicht nur viel gelaufen, es musste auch viel organisiert und trainiert werden. Nur wenn alle im Team mitarbeiten und “an einem Strang ziehen”, dann können wir erfolgreich sein! Also wurden die einzelnen organisatorischen Punkte aufgeschrieben und nach und nach abgearbeitet. Fährt man zu einem Volkslauf oder Marathon, dann gibt sicherlich eine Menge zu bedanken, doch dieser Lauf sprengte jeden Rahmen. Die Wochen kamen näher und die traditionelle Kick-Off-Veranstaltung stand an. Zwar passten wir alle kaum bei mir zu Hause ins Wohnzimmer, aber irgendwie ging es doch. Die einzelnen Punkte wurde nochmals durchgesprochen und abschließend einige Aufgaben verteilt bzw. bestimmte Kernzeiten festgelegt

In mir persönlich kam spätestens nach der Kick-Off-Veranstaltung eine ziemliche innere Unruhe auf. War für die Gruppe an alles gedacht? Wurde irgendwas vergessen? Zudem kam meine eigene Vorbereitung auf den Einzellauf. Wurde in den letzten Wochen und Monaten alles richtig angegangen? Fragen über Fragen, die erst an der Start-/Ziellinie beantwortet werden sollten.

Dann war es endlich soweit. Am Samstag trafen sich alle vor dem bereits am Freitag aufgebauten Zelt. Beeindruckend war diese Veranstaltung schon jetzt. Bereits der Anblick der Zeltstadt auf dem Graft - Parkplatz lies erahnen, dass dies nicht einfach ein Volkslauf war. Hier sollten andere Qualitäten abgefordert werden - und das WLT.Team mitten drin. Schon zur Anmeldung vor dem Ora-Zelt machten wir das erste Mal richtig Alarm. Die mitgebrachte Fanausrüstung, von der Tröte über Pfeifen, Banner und Kuhglocken wurden zum ersten Mal eingesetzt, mit dem Erfolg, dass sich alles zu uns umschaute und der eine oder andere Betrachter mit leicht fragenden Augen dar stand. Auf jeden Fall wusste anschliessend jeder, dass der Wildeshauser Lauftreff da war. Dies wurde mir später auf der Strecke - man hat ja Zeit beim 24 Stundenlauf, von so manchen bestätigt wurde...

Bei mir folgte immer häufiger der Blick auf die Uhr. Unaufhörlich kam der Zeiger dem 12Uhr Strich näher und dann konnte es endlich losgehen. Mit dem Startschuss viel die Anspannung und wich einer ständigen Konzentration auf das Laufen. Schritt um Schritt musste es nach vorne gehen. Dabei war das Ziel nicht wie üblich die Linie am Ende einer Strecke, das Ziel war die Uhrzeit am anderen Tag. 24 Stunden laufen, dazwischen Versorgung, Ruhezeit, und wieder Laufen. Darüber nachdenken sollte man in den ersten Stunden möglichst nicht. Dafür gab es in den ersten Stunden aber auch keine Zeit. Zunächst galt es den eigenen Laufrhythmus zu finden und in den Körper hinein zu horchen, ob alles in Ordnung war. Der Puls blieb immer im Bereich unter 130 Schläge, was für den Anfang schon mal ein sehr beruhigendes Zeichen war. Regelmäßig Essen und trinken, die Versorgung der Einzelläufer war hervorragend organisiert. So verging Stunde um Stunde - Rund um Runde. Und immer wieder gingen die Gedanken zur WLT.Staffel. Würde dort alles funktionieren? Liegt die Staffel auf Kurs? Sind alle fit? An den Gesichtern in der Wechselzone lies sich aber jedesmal erkennen, dass alle mit Spass und dennoch hoch konzentriert bei der Sache waren. In den Meldungen der WLT.Läufer, die mich eines um andere Mal überrundeten, war auch jede Menge guter Laune zu spüren, also lief die Staffel sehr gut. Damit ging meine Konzentration auch wieder auf meinen eigenen Lauf.

Runde um Runde, Stunde um Stunde. Die Sonne am Nachmittag machte mehr zu schaffen als eingeplant, also hiess es Geschwindigkeit weiter raus nehmen und möglichst kraftschonend die Runden drehen. Die Gedanken flogen so dahin und blieben doch immer wieder bei der monotonen Schrittfolge hängen. Noch keine 3 Jahre ist es jetzt her, dass ich den ersten Ultramarathon bestritten habe und nun geht es 24 Stunden lang in eine ganz neue Lauferfahrung. Physisch wie psychisch sollten alle Höhen und Tiefen durchlebt werden, doch was dass heisst, merkt man erst, wenn es soweit ist. Langsam wurde es dämmerig, die Sonne verschwand hinter den Baumkronen und die Nacht legte sich mit viel Ruhe auf das Läuferfeld. Und immer wieder der Blick auf den Puls, der Blick in den eigenen Körper. Würde es bis zur ersten längeren Ruhe- und Verpflegungseinheit reichen? Dann , nach 8 Stunden, stand die erste längere Pause an. Also ab ins WLT.Zelt und sich eine Runde von unserem Massageteam verwöhnen lassen. Nach dieser Massage wusste ich, was wir an unseren Masseuren Annette und Ingo haben. Auch wenn schon 8 Stunden Laufen in den Beinen stecken, so sorgte Ingo gekonnt dafür, dass die schnell vergessen waren.

Dann ging es wieder auf die Strecke. Der Blick zur Uhr, der Blick auf die Anzeigentafel. Bald ist es soweit, die erste magische Grenze war erreicht: 100km sollten auf jeden Fall geknackt werden. Irgendwann nach 0 Uhr war es dann soweit. Als ich an der Zeitmessung vorbei lief bekam ich das 100km - Fähnchen in die Hand gedrückt und durfte damit eine Runde laufen. Tat bis dahin bereits so mancher Körperteil weh, verflog dies augenblicklich. Der Applaus von den Staffel- und Einzelläufern sowie von den Zuschauern gab neuen Aufwind. Die Nachtstunden vergingen immer langsamer. Laufen beginnt bekanntlich im Kopf. Wer diesen Lauf einmal mitgemacht hat, der weiss, was das bedeutet - und er endet da bestimmt nicht... Gegen 3 Uhr war die nächste Pause geplant, doch wie würde ich danach wieder ins Laufen kommen? Was würden die Muskeln nach der Ruhephase machen? Ich schaute wieder auf die Uhr, 4 Uhr und leichter Regen setzt ein. Mittlerweile schmerzt der rechte Fuss und die Oberschenkel beginnen härter zu werden. Den Regen nutze ich für die erste längere Pause. Bein und Fussgelenk haben jetzt Zeit für eine Erholung. Wird das reichen? Was macht die Staffel? Fragen über Fragen. Egal, jetzt erst einmal ausruhen, Bein hochlegen und abwarten. Die innere Anspannung wich keinen Moment hell wach und doch geschafft sass ich da und dachte mittlerweile eigentlich an gar nichts mehr.

Gegen 5.30 Uhr wurde es langsam heller und so ging es wieder auf den Rundkurs. Die Muskeln und vor allem der Fuss waren nach den ersten Schritten jedoch ganz anderer Meinung. Aber manchmal gib es eben Dinge, da muss man durch, dachte ich noch so bei mir und ging wieder auf die nächste Runde. Mit langsamen gehen über leichtes antraben hin zu einem ruhigen Lauf versuchte ich meine Muskeln wieder in die Arbeit zu zwingen. Konzentration aufs Laufen war jetzt gefragt. Schritt um Schritt, Minute um Minute alles andere wurde abgeschaltet. Plötzlich riss mich der Zeitnehmer aus meiner Konzentration. Wieder ein Fähnchen. Ich muss ihn wohl etwas ungläubig angeschaut haben. Er lächelte und meinte: “ja ja die ist für dich”. Diesmal war es die 125km - Grenze. Unglaublich dachte ich noch so bei mir. Das ist ein 100km - Ultramarathon und anschließend mehr als ein Halbmarathon. Ich wusste nicht was überwog, der schmerzende rechte Fuss oder das Glück, diese Grenze geknackt zu haben. Doch auch diesmal trug mich der Applaus der umliegenden Läufer (Zuschauer waren gegen 7Uhr noch keine da, komisch...) wieder ein Stück weiter Richtung meiner persönlichen Ziellinie, der 100 Runden - Marke. Langsam ging es weiter, die nächsten Runden liefen so dahin. Dann der Blick auf die Anzeigentafeln. Die 99. Runde stand an. Eine Runde noch. Der Fuss war anderer Meinung aber was soll es. Das Gefühl beim Schritt über die Start/Ziel Markierung war einfach nur geil. Mein ganz persönliches Ziel: die Doppel - Hundert (100km - 100Runden) war geschafft. Auf der Anzeigentafel wurde meine Distanz mit 130km angezeigt, ich hätte weinen können. Für diesen einen Moment musste so viel trainiert und in den Runden zuvor soviel durchlitten werden. Die 101. Runde war dann meine ganz eigene Runde.

Anschließend ging es wieder zu Ingo auf die Massagebank und eine längere Pause war angesagt, um den schmerzenden Fuss zu regenerieren, was Ingo nur mit einem zweifelnden Blick kommentierte. Das es funktionieren musste, war mir durch Ingos Massagewissen aber bewusst. Der Blick auf die Anzeigentafel machte dann aber schnell klar, dass ein Ziel noch immer nicht erreicht war. Ich wollte, wie auch beim 78km-MüritzUltra, unter die TOP10 meiner Alterklasse laufen, doch dieses Ziel geriet in Gefahr. Die nach mir plazierten Läufer liefen Runde um Runde und der nächtlich heraus gelaufene Vorsprung wurde kleiner und kleiner. Also hiess es noch einmal raus auf die Strecke und ein letztes Mal die aller letzten Reserven mobilisieren. Der Laufstil war unrund, der Fuss schmerzte, die Pulsuhr wurde umgedreht und so ging es weiter. Mit jedem Blick auf die Ergebnistafel zeigte sich, dass das Ziel, unter die TOP10 zu laufen, immer greifbarer wurde. Zeitweilig ging es auf Platz 10, doch dann hielt ich Platz 8, auch wenn die nächst Plazierten dicht dran waren. Und immer wieder die Infos von der Staffel, dass der zweite Platz trotz starker Konkurrenz gehalten wird. Die Motivation konnte nicht mehr stärker sein.

Und dann war es soweit, die 12Uhr - Ziellinie war erreicht. Der 24 Stunden - Lauf fand sein Ende. Die Glücksmomente waren kaum zu fassen. Die eigenen Ziele erreicht und was mich mindestens ebenso freute, die WLT.Staffel lief einen beeindruckenden zweiten Platz heraus und das bei ihrem ersten Start zu einem 24-Stunden-Lauf! Es war schon ein bewegender Moment, als das WLT.Team auf seine Ehrenrunde ging sich von allen mitgereisten WLT.Fans sowie von den Zuschauern und anderen Läufern feiern lies. Ein Erfolg, den das WLT.Team herausgelaufen hat, weil eine eingeschworene topfite Mannschaft gemeinsam für diesen Erfolg gekämpft hat.

Als das Team auf der Ehrenrunde an mir vorbeilief dachte ich noch: In diesem Jahr besteht der Wildeshauser Lauftreff fünf Jahre und heute ist es soweit, dass die WLT.Läufer für Ihren bemerkenswerten Erfolg gefeiert werden. Die Losung waren 300km zu beginn des 24 Stundenlaufes für die Staffel. Es gab Einige, die leichte Zweifel hegten, doch die Teamleistung hat es allen gezeigt. Eine Leistung, auf die alle Mitwirkenden (von den Läufern über die anfeuernden Fans bis hin zu den Masseuren und Versorgern) mit recht Stolz sein dürfen. Interessant war auch zu beobachten, dass die WLT.Staffel so manchen Bekannte auf den Weg nach Delmenhorst locken konnten, die die Mannschaft anfeuerten.

Die WLT.Staffel auf der Ehrenrunde

Diese Laufveranstaltung war eine ganz besondere Veranstaltung. Die Eindrücke, die ein solcher Lauf über 24 Stunden mit allen persönlichen Höhen und Tiefen vermittelt, kann nur richtig ausgelebt werden, wenn die Organisation der Veranstaltung die 100%-Marke erreicht - hier wurde sie überschritten! Das Delmenhorster Organisationsteam hat eine Laufveranstaltung auf die Beine gestellt, die zu recht nächstes Jahr der Austragungsort für die Deutschen Meisterschaften in dieser Ultra - Disziplin sein wird. Die familiäre Atmosphäre, alles top organisiert und seitens der Helfer über 24 Stunden immer ein freundliches Wort, was will man als “beklopter 24Stunden-Einzel-oder-Staffelläufer” mehr......

Das WLT.Team

Konzentration

WLT ist immer zu erkennen

Startfoto

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Start12 Uhr

Fotographieren

Mannschaftszelt

Wechselzone

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Bernd

Carsten

Hans

Heike

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Nachts

Einsamkeit

Claudia

Staffelübergabe

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Katrin

Fans

Teamarbeit

Olaf und Ingo

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Sandra

Sonntag

Stefan

Stephan und Wasser

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21

22

23

Fritz

Fangruppe

Start/Ziel Bereich

Christian

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25

26

27

Fangruppe

Geschafft

Ehrenrunde

WLT.Team

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Nach dem Lauf

Glück

Ehrung für die Erfolgreichen

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Siegerehrung

Bernd + Fritz

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Der WLT in Aktion -- das war die Vorbereitung:

Eine “etwas andere” Laufveranstaltung, an dem der WLT teilnehmen wird, der 24 Stundenlauf. Sowohl als Staffel wie auch mit einem Einzelläufer werden wir uns dieser Herausforderung stellen. Dabei steht die Organisation einer ganz neuen Situation gegenüber. Denn beim 24 - Stundenlauf sind andere / besondere Anforderungen an die Fitness, Ausstattung, Verpflegung und Fanunterstützung zu stellen!

 

WLT.Mannschaft:

Die WLT.Mannschaft setzt sich aus einer Vielzahl von Aktiven zusammen, die in Ihrem Team jeweils als Ansprechpartner fungieren und die Gruppen organisieren.

    WLT.Staffel - Läufer: Bernd / Hans / Stephan / Olaf / CarstenW / Christian / Heike / Sandra / Katrin / Claudia

    WLT.Einzelläufer: Fritz

     

    Verantwortlich für die einzelnen Bereiche:

    WLT.Masseure: Ingo, Annette

    WLT.Versorgungscoach Karin, Anke

    WLT.Fangruppe Petra, ThomasM, Maria

    WLT.Ausrüstung Birte, CarstenA, Egon, JörgK

 

DER WLT FREUT SICH ÜBER JEDER FAN - UNTERSTÜTZUNG! ALSO AUF JEDEN FALL VORBEI KOMMEN UND DIE WLT.MANNSCHAFT UNTERSTÜTZEN! DIE VERANTWORTLICHEN FÜR DIE WLT.FANGRUPPE SIND LEICHT ZU ERKENNEN!

WER HIERZU FRAGEN HAT, DER SCHICKT EINFACH EINE MAIL AN info@wildeshauser-lauftreff.de

 

WLT.Ausrüstung:

    Mannschaftszelt (gestellt vom DRK)

    Ausrüstung (Stromaggregat, Liegen, Bäke, Tische)

    Verpflegung

    Ruhebereich und Versorgungszone für die Staffel - Läufer

    eigene medizinische Schnellversorgung

    Fanausrüstung

    Spass und gute Laune

 

WLT.Organisation:

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