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Auf dieser Seite gibt es Laufberichte zu folgenden Lost Place Marathons (also Marathons an Plätzen, die es bald nicht mehr geben wird. Organisiert werden die Läufe von Christian Hottas:

31.07.2016 LPM Elbwasser Werk Kaltehofe (ein Doppeldecker) - Laufbericht von Fritz Rietkötter

Meine nunmehr 2. Teilnahme an diesem Lost Place Marathon zeigte einmal mehr, dass sich einige Situation, egal welche Jahreszeit gerade vorherrscht, zu wiederholen scheinen. Hatte ich bei meiner ersten Teilnahme 2015 (die Winteredition dieses Marathons) noch einige Witterungskapriolen erleben dürfen, so folgte bei dieser Teilnahme im „kalendarischen“ Sommer auf gleicher Strecke eben eine Wiederholung des unbeständigen Wetters und die daraus resultierenden Eigenarten hinsichtlich der „Streckengestaltung“. Oder anders formuliert, es wurde stellenweise nass und rutschig bis modrig.

Aber von vorne. Los ging es am Sonntag Morgen gegen 8h in Richtung Hamburg. Auf der Autobahn gab es jede Mengen Ferienverkehr und, wie sollte es auch anders sein, einen Verkehrsunfall vermutlich als Folge eines plötzlich einsetzenden schweren Regenschauer. Da aber ausreichend AnfahrtsIn Kaltehofe angekommen, wurde die verbliebene Zeit für so manches unterhaltsame Gespräch im Kreise der sich langsam einfindenden Läufer genutzt. Anschließend folgte dann die obligatorische Vorbereitung auf den eigentlichen Marathonlauf. In diesem Fall hieß das, Startnummer bei Christian abholen, Laufsachen richten und ab in Richtung Startlinie.zeit eingeplant war, gab es keinen Grund zur Nervosität, abwarten war abgesagt.

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geschafft, 2 Marathons an 2 Tagen...

                                                                                                                                                                                                                                                                                                 

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der hatte morgens die Ruhe weg

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the point of no return

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da hinten gings lang, glaubt man

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Industrieromantik.

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danach rein in den Urwald

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Christine wa mit Schere bewaffnet?

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langsam trudeln die Läufe ein

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und irgenwie durch

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Rdie hingen gerne in den Laufsachen

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es wurde eng.

Zu laufen waren wieder die 12 Runden um dieses ehemalige Wasserwerk direkt an der Elbe. 12 Runden, die sich aus einer Trail- und einer Asphalt – Passage zusammensetzen. Gegensätzlicher kann eigentlich eine Wegstrecke kaum sein.

Aber egal -wie immer- ist ja Marathon. Also erstmal zum Auftakt eine Pendelstrecke und dann die ausgeschriebenen 12 Runden absolvieren. Das Pendelstück ist gut geeignet, um seinen Laufrhythmus zu finden und langsam auf Betriebstemperatur zu kommen. Das ist auch wichtig, denn direkt im Anschluss folgt, sozusagen als erster Streckenteil und Vorgeschmack auf die nächsten Runden, ein mehrere hundert Meter langer „Trailweg.“ Zeichnete dieser Weg sich im Winter nur durch eine ständig zunehmende Moderstrecke aus, wurde es jetzt im Sommer an dieser Stelle richtig interessant. Dieser Streckenteil war gesäumt von Brennesselen, stachligen Brombeerbüschen und jeder Menge mannshohem „Buschwerk“. Anschließend ging es dann auf den ca. 1,5km langen links geneigten Asphaltweg und in einer Rechtskurve zurück zu Startziel.

Die ersten Runden absolvierte ich in einem eher ruhigen Tempo. Es regnete, leichter Wind auf dem Asphaltstück und schließlich windgeschützt zurück zum Start/Ziel. Der Regen hatte einen Vorteil, er sorgte nicht nur auf der freien Fläche für Abkühlung. Auch auf dem Trailstück waren sämtlich Pflanzen so nass, das man bei zwangsläufiger Berührung unweigerlich einen Hallo-Wach-Effekt bekam. Wobei fehlende Konzentration auf diesem Teil der Strecke auch gleich ganz reale Auswirkungen hatte: lief man zu weit links, erwischten einen die Brombeerdornen, lief man zu weit rechts, freuten sich die Brennnesseln über einen Kontakt. …oder war es anderes rum? Egal, einer erwischte einen immer. 

                                                                                                                                                                                                                                                                                                 

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ja, ja aturschutzgebiet für Brennesel

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Zuschauer gab es auch.

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Gegensätze: früher und heute. Eben Lost Place.

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und andere Pflanzen.

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Blick aus den “Urwald”.

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und noch mehr Aua

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Hamburger City in der Ferne

Zum Ende des Teilstücks gab es dann wieder eine feuchte Erfrischung von mannshohen, nassen Unkrautbüschen. Mit allen Auswirkungen konnte man sich dann auf dem restlichen Teil der Strecke „gefühlstechnisch“ auseinander setzten. Das sich der Weg im Verlaufe der Durchläufe und mittels des Regens in eine streckenweise rutschige Angelegenheit verwandelte, ist schon was selbstredend. Christian hat eben an alles Gedacht, um dem Läuferfeld ein echtes Event mit Erlebnischarakter zu bieten.

So vergingen die ersten Runden. Ab der 6 Runde wollte ich schließlich das Tempo wieder anziehen und leicht schneller als mein 6:00min/km-Schnitt laufen. Das klappte auf der asphaltierten Straße eigentlich auch sehr gut. Einzig der Trailteil hatte weiterhin so seine Tücken. Durch die heraus kommende Sonne trocknete die „Sumpflandschaft“ zwar etwas aus, die Brennnesseln und Dornen hatten aber weiterhin ihren Spaß, uns Läufer zu ärgern. Egal wie, irgendwie erwischte mich eine Seite bei jedem Durchlauf.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                 

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das alte Verwaltungsgebäude des Wasserwerk

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laufen, laufen, laufen aber mit Spass!

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man war für sich, streckenweise

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zurück zum Start/Ziel

So vergingen Runden um Runde. Zwischendurch Laufzeit und Puls kontrollieren, Verpflegung aufnehmen und weiter. Wieder rein in den Trail, wieder auf die Straße, wieder die Rechtskurve zurück zu Start/Ziel. Zwischendurch, mit „aufreißender“ Bewölkung, nahm das Heer der Spaziergänger und Radfahrer auf der Straße auch deutlich zu. Eine willkommene Ablenkung zu der Rundenmonotonie dieses Lost Place Marathons.

Aber was heißt eigentlich Rundenmonotonie? So monoton ist ja nun wirklich nicht, reißen einen die netten Dornen und Brennnesseln eine um andere Runde aus dem Laufrhythmus, bieten die verschiedenen Aus- und Weitblicke auch immer wieder interessante Perspektiven. Im Vordergrund stets das langsam verfallende und teilweise wieder restaurierte kleine Wasserwerk sowie im Hintergrund moderne Industrieanlagen mit ihren klotzigen Bauten. Gegensätzlicher können so manche Blickwinkel gar nicht sein. Die Empfehlung von Christian, irgendwann auf den Elbdeich, der die Straße flankierte, zu laufen, um einen Blick auf die Stadt Hamburg zu erhaschen, war absolut genial. Diese Perspektive gönnte ich mir nach dem Zieldurchlauf in meiner Zusatzrunde und wurde durch eine wirklich schöne Perspektive belohnt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                 

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mal rechts mal links Brennesel

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irgendwie machts auch Spass!

Aber zu rück zum Lauf. Wie immer ist irgendwann bekanntlich jeder Marathon einmal vorbei und so ging es auch hier und mit 4:13h über die Ziellinie. Damit war wieder ein Lost-Place-Marathon und gleichzeitig (zusammen mit dem Vortags Teichweisen Marathon) ein Doppeldecker gefinisht.

Wie immer eine sehr schöne Location für einen Marathon mitten in Hamburg. Wie immer die eine oder andere Herausforderung und wie immer noch eine Christian Hottas Zusatzrunde oben drauf. Damit ging es nach dem Zieldurchlauf für eine Extrarunde abermals auf die Strecke und in aller Ruhe an den Dornen und Brennnesseln vorbei…

Quelle der Fotos von mir: Christine Schröder --die mit der Schere :- )

 

Hier gehts zum zweiten Marathon des Doppeldecker: Teichwiesen

 

Hinterher aber noch einiges zur Laufsrecke (Quelle wikipedia): Die Insel Kaltehofe wird im Norden und Osten durch die Billwerder Bucht begrenzt, die sich im Süden in der Alten Dove Elbe (früher verbunden mit und Teil der Dove Elbe) fortsetzt. 125 Meter nördlich liegt die Insel Billwerder Ausschlag, verbunden mit dem Sperrwerk Billwerder Bucht (Brückenanbindung). Im Südwesten wird sie durch die dort 230 Meter breite Norderelbe von der zu Hamburg-Veddel gehörigen Elbinsel Peute abgegrenzt. Die Insel ist von Nordwest nach Südost 1,8 km lang und im zentralen Bereich 520 Meter breit, um an den Enden spitz zuzulaufen. Die Flächenausdehnung beträgt rund 60 Hektar.[1]

Im Süden ist die Kaltehofe über den 400 Meter langen und über 110 Meter breiten Elb-Hauptdeich mit dem Festland (Elbwasserfilterwerk in Moorfleet, Billwerder Insel) verbunden. Auf der Insel befindet sich das ehemalige 1893 erbaute Elbwasser-Filtrierwerk der Hamburger Wasserwerke, das seit Februar 1990 außer Betrieb ist. Die nicht mehr genutzten Wasserbecken dienen heute Vögeln wie dem Zwergtaucher als Rast- und Brutplatz. Eine Nutzung und Bebauung der Elbinsel scheiterte bislang an ungünstigen Standortfaktoren und unterschiedlichen Interessen der Beteiligten.

Im Norden befindet sich eine kleine Bootswerft. Auf dem Gelände des ehemaligen Wasserwerks Kaltehofe eröffnete Hamburg Wasser am 18. September 2011 die Wasserkunst Kaltehofe. Es entstand eine Mischung aus Industriedenkmal, Museum und Naturlehrpfad

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Lost Place Marathon am 23.08.2015 - Hochbunker Mönkebergstraße, Hamburg

Ein Laufbericht von Ralf Lietz | Quelle Bilder: Christian Hottas

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Hintergrund: Der Hochbunker Müggenkampstraße 51 in Hamburg-Eimsbüttel war einer von mehr als 1100 Hoch- oder Tiefbunkern, in die sich die Hamburger Bevölkerung 1942-1945 während der alliierten Bombenangriffe flüchtete. Damals waren alle sieben Ebenen dieses Hochbunkers als Schutzräume voll funktionsfähig.

Nach dem Kriegsende wurde der Bunker Müggenkampstraße wie die meisten anderen auch zunächst als Notquartier, später dann für diverse Zwecke verwendet, ehe er schließlich nach rund 25jähriger Planungszeit zum Atombunker (für eine Aufenthaltsdauer von 10 Stunden!!!) umgerüstet wurde; dieser Umbau war dann 1989, also ein Jahr vor der deutschen Wiedervereinigung fertig, allerdings nur noch mit sechs verwendbaren Ebenen, da das 1. Geschoss (der Keller) nunmehr mit Sand verfüllt war, der für die Bunkerbelüftung als Filter atomarer Partikel dienen sollte.

Da Hamburg und der Bund in den letzten Jahren quasi alle Bunker aus dem Zivilschutzprogramm entlassen hatten, wurde auch dieser Hochbunker verkauft. Eigentlich sollte er bereits Ende 2014 abgerissen werden und einem Wohn-Neubau Platz machen, doch wurde dies verschoben.

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Strecke: Prolog vom Bunkereingang durch die Gasschleuse plus eine Runde im 2. Geschoss (= Erdgeschoss; der Keller, der nicht belaufen werden kann, wird bei den Geschossen mitgezählt!) = 56,7 Meter. Dann 98 Umläufe vom 2. bis zum 7. Geschoss, unterwegs im 3.-6. Geschoss jeweils eine kleine Runde; im 7. Geschoss eine 36,9-Meter-Runde und dann treppab erneut in den Ebenen 6 bis 3 eine kleine Runde, wobei knapp 20 Meter davon in Gegenrichtung zu den Treppauf-Läufern sind. Insgesamt 433,2 Meter mit 75 Treppenstufen bzw. 14 Höhenmetern pro Umlauf. Macht bei 98 Umläufen insgesamt 42,510 km, 1350 Treppenstufen und 1372 Höhenmeter (Stufen und Höhenmeter jeweils rauf wie runter). Wer die eine Stufe in Ebene 2 mitzählt, kommt auf 7449 Stufen und knapp 1390 Höhenmeter.

Rundenlänge: 433,2 Meter über insgesamt 6 Etagen mit 75 Treppenstufen und 14 Höhenmetern. Davon 98 Umläufe + ein 56,7 Meter langer Prolog vom Bunkereingang durchs Erdgeschoss.

Nochmals die Eckdaten vergegenwärtigen und dann los...:

Laufen durch 5 Stockwerke

  • 98 Umläufe
  • 76 Treppenstufen
  • 14 Höhenmeter

Macht 7448 Stufen und 1372 Höhenmeter, jeweils rauf wie runter. Soll „Mann“ so einen Lauf wirklich absolvieren? Nicht lange überlegen. Anmelden, bezahlen und wo bezahlt ist, fährt „Mann“ auch hin, es sei denn eine Verletzung, Familienangelegenheit oder eine innere Stimme hält mich davon ab. Respekt für Fritz seine Entscheidung, dort nicht teilzunehmen. Das wäre 1 Woche nach den 100 Meilen von Berlin eine ganz harte Nummer geworden und hätte vielleicht keinen guten Ausgang gefunden.

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Ralf Lietz, unerschrocken und guter Dinge...

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Um 9 Uhr ist eine Bunkerführung und um 10 Uhr der Start. Eine Stunde länger schlafen hat auch seinen Reiz. Also gefrühstückt und um 7:45 Uhr nach Hamburg gestartet, wo ich nach gemütlicher Fahrt um 9:30 Uhr ankomme. Parkplatz gesucht und dann ab in den Bunker.

Das Fernsehteam von N3 ist schon da und der Veranstalter Christian Hottas ist schwer mit Interviews beschäftigt. Ein zweites Kamerateam und einige Reporter von örtlichen Zeitschriften sind bereits vor Ort. Die möchten natürlich wissen, warum Läufer so einen Lauf machen möchten? Nicht lange aufhalten lassen und zur Anmeldung. Startnummer und Chip geholt. In einem der Nebenräume kann sich umgezogen und startklar gemacht werden.

Ein Foto mit allen Teilnehmern auf der Treppe. Christian macht ein kurzes Briefing zur Strecke, über Rücksichtnahme beim durchlaufen der Flure und Treppen. Auf Wunsch des Fernsehens wird draußen vor dem Bunker gestartet. Ein paar Worte des Bunkerbetreibers und der Organisation, an die ein Teil der Startgelder geht und dann um 10 Uhr die Hupe. Auf geht’s!

Wie war das noch??? Blaue Kreidestriche = Weg nach oben. Rote = Weg nach unten. Die Läufer, die ihre Runde im Stockwerk beendet haben und weiter nach oben wollen, kreuzen den Weg der Läufer, die von unten nachkommen. Schmale Durchlässe im Mittelteil des Flures, wo sich die Läufer auf dem Weg nach oben und unten entgegen kommen. An der Verpflegung nicht im Weg stehen, da es auch hier nicht sonderlich viel Platz gibt. Rücksichtnahme. Schnell wird klar, was Christian damit gemeint hat.

Nun dauert es einige Runden, bis sich alle an die Laufwege gewöhnt haben und das Feld zieht sich auch schon ein wenig auseinander. Zeit, sich mit sich selber zu beschäftigen. GPS geht nicht. Also nur auf Zeit und Runden achten. Runden weiß ich schon nach 7 oder 8 nicht mehr. Gut, dass es einen Chip gibt. Nach 2 Std nachgefragt, wie viele Runden ich schon geschafft habe. Die ernüchternde Antwort. 29 Runden. Gerechnet. 69 Runden noch. Ca. 15 Stk. die Stunde. Erstmals der Gedanke. Kann ich das wirklich schaffen?

Das läuft auf mindestens 7 Std. raus und zum Schluss werde ich bestimmt nicht schneller. Ok, ist so. Erst mal weiter. Bis dahin bin ich die Stufen rauf gelaufen. Wird nicht funktionieren bis Runde 98. Was kann ich anders machen? Gut, dass noch ein paar andere Läufer unterwegs sind. Ah, die gehen die Stufen rauf, nehmen oben das Geländer in die Hand, um sich um die Kurve zu ziehen und wieder ins laufen zu kommen. Probiert, geht gut. Was kann ich noch ändern? Da es kleine Stufen sind, 2 auf einmal. Das mache ich allerdings nur 2 Runden. Ich zähle eher zu den kleinwüchsigen Läufern und nachdem ich meine Füße zweimal vor eine Stufe gesetzt habe und stolpere, nehme ich die Stufen doch wieder einzeln. Mindestens jede 5te Runde an die Verpflegung.

Rundenzahl nachgefragt. Die nächste Runde  ist die 49. Die Hälfte ist geschafft. Kann ich das wirklich noch mal 49 Runden??? Der Körper signalisiert Müdigkeit aber keine Schmerzen. Also weiter.

Es haben alle ihr Tempo gefunden und es wird zwischendurch ein wenig miteinander geredet. Wo kommst du her??? Was läufst du sonst so??? Die Zeit vergeht so etwas schneller.

Mittlerweile bin ich von den Führenden schon einige Mal überrundet worden und ich habe mich daran gehalten, ca. in jeder 5ten Runde an der Verpflegung halt zu machen. Kuchen. Kekse. Plätzchen. Gummibärchen. Cola. Apfelschorle und Wasser. Trinken ist wichtig, denn die Luft hat sich langsam mit Betonstaub gefüllt und der Hals ist ganz schön Trocken. Es ist eine merkwürdige Luft im Bunker. Kühl, aber trotzdem bin ich schweißgebadet.

Nachgefragt. Startnummer 31 ist in welcher Runde. 75. Noch 22. Meine Uhr sagt, du bist schon 5 Std. unterwegs, nochmals geschaut. Nein, die ist nicht kaputt. Das wird eine Zeit jenseits der 7 Std. Los weiter, sonst schaffst du die Zielzeit von 7:30 nicht einmal.

Mitte der 80er Runden. Jubel im Bunker. Der Sieger steht fest und so geht immer mal wieder weiter. Ich muss mindestens noch 10 Runden. Nachgefragt. 89 bin ich mit durch. So, nun zählen wir rückwärts 9-8-7....

Nun sollte ich fertig sein??? Der Mann an der Zeitnahme schüttelt den Kopf. 97 waren es. Noch einmal den Körper hochfahren. Die letzte Runde werde ich sehen und genießen. :-)))

An der Verpflegung angekommen wird mir die Medaille verliehen.

Du hast es geschafft, jubelt es in mir. Platz 13 von 34 Gemeldeten und 28 tatsächlich gestarteten Läufern/innen. Zielzeit von 7:23:54. Stolz wie Oscar schnell ein Bild gemacht. Viele werden denken und einige es sagen. „Du bist verrückt oder laufsüchtig, deinem Körper so etwas anzutun“. Mag sein, aber ich möchte einfach auch mal andere Strecken laufen, als die herkömmlichen in Stadt oder Landschaft. Mein Körper macht es mit und so lange werde ich laufen, bis es sich hoffentlich NICHT ändert. Außerdem werden wir an vielen „Lost Places“ nie wieder laufen können, weil sie abgerissen, gesprengt oder zugeschoben werden.

Ach übrigens, FEM heißt "Fun und Erlebnis Marathon". Ein Erlebnis war für mich bis jetzt jeder von Christians organisierten Läufen. Unterwegs hatten wir auch Fun, was meine Oberschenkelmuskeln am Montag und Dienstag nicht behaupten haben. :-))) In diesem Sinne " Gut Lauf" und Danke an die Mitstreiter der Verpflegung und Zeitnahme.

Wer nun Lust auf diesen Lauf bekommen hat. Im Januar gibt es noch eine letzte Chance, da mitzulaufen.

Schluese (350x263) Skizze (350x263) Umwege (350x263)

 

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